Mit dem Mühlstein auf Reisen - Mai 2000

Am 20. und 21. Mai 2000 fuhren 24 Mitglieder der oberen Starkenburger Mühlengesellschaft in Begleitung ihres Mühlensteines mit dem Bus nach Plasmolen / Holland. Das Ziel der Reise war die Mühlsteinbauerwerkstatt.
Unser Mühlstein stammt aus dem Jahre 1871. Er hat in seinen 129 Jahren vielen Starkenbuger Familien mit Mehl versorgt.
Aufgrund des Gebrauches über viele Generationen hin mussten die Mühlenbetreiber sich dieses Jahr mit der Beschaffung eines neuen Mühlsteines befassen.

Nachdem in Holland einer der letzten europäischen Mühlsteinbauer ausfindig gemacht werden konnte, wurde die Fahrt samt Mühlstein geplant.

Am Samstagvormittag wurde der Stein verladen und es ging mit dem Bus Richtung Plasmolen. Dort wurde die Mühlengesellschaft vom Mühlsteinbauer in seiner Werkstatt begrüßt. Es folgte eine Besichtigung mit näheren Erläuterungen über die verschiedenen Herstellungsarten von Mühlsteinen. Anschließend wurde der mitgebrachte Mühlstein aufgemessen und die Nutzungsart besprochen.

Nach dem Mittagessen hatte der Mühlsteinbauer die Besichtigung von drei Mühlen organisiert. Es handelte sich um eine Teichmühle, eine Windmühle, sowie um eine Backwindmühle.
Alle drei Mühlen wurden extra für die Besucher aus Starkenburg am Samstagmittag in Betrieb genommen, und es wurde Weizenmehl gemahlen. Besonders interessant war das Bespannen der großen Mühlenflügel mit Segeltuch. Die Windmühle brachte es im Mahlbetrieb auf 66 PS.

Am nächsten Tag ging es samt altem Mühlstein auf die Heimreise.

In den nächsten Tagen wird der alte Mühlstein nochmals in das Ahringsbachtal transportiert, wo er in der "Oberen Starkenburger Mühle" noch für einige Monate seinen Dienst verrichten kann, bis er in den wohlverdienten Ruhestand überwechselt und der neue Ersatz aus Holland eingetroffen ist.

Am Pfingstmontag 2000 (Deutscher Mühlentag) gibt es für die Besucher der "Oberen Starkenburger Mühle" letztmalig die Gelegenheit den alten Mühlstein beim mahlen zu beobachten. Der Stein mit einem Durchmesser von ca. 1,20 Meter wird über ein großes Mühlrad vom Ahringsbach angetrieben.

Quelle: Mosel-Hunsrück aktuell, Ausgabe 22/2000 -Gedert-