Mühlen unter der Starkenburg - Von Dr. J. Hönl

Zur Burg gehörte auch eine Mühle im Ahringsbachtal. Immich-Spier schreibt hierüber: "Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, dass die heutige Kloningermühle, welche die ehemalige Starkenburger Herrschaftsmühle, auch Schlossmühle genannt, die älteste Mühle auf Enkircher Bann ist. Die ältesten Urkunden sind jedoch von ihr nicht erhalten.

Als durch den Bau der Grevenburg um 1350 die Sponheimer Herrschaft die alte Starkenburg verließ, schwand auch das Interesse an jener Argenzmühle (heute Ahringsmühle) und sie ging in die Nutzung der Gemeinde Enkirch über, die 1599 jene Starkenburger Schlossmühle sowie als Gemeindemühle die ehemaliger Ravengiersburger Mühle betrieb."

Die Starkenburger betrieben aber auch 2 eigene Mühlen, sogenannte Bauernmühlen, auf genossenschaftlicher Grundlage im oberen Ahringstal. Rührige Starkenburger, die ihre alte bäuerliche Tradition noch hoch halten, pflegen und hegen eine heute noch, so dass wie einst noch auf ihr Mehl für das tägliche Brot gemahlen werden kann.

Es ist dies die obere Gesellschaftsmühle, deren Bau und Betrieb am 26.9.1795 durch das Oberamt Trarbach erlaubt wurde. Ihr Betrieb wurde unter der Bedingung zugelassen, dass im April und Mai kein Wasser dem Bach für die Mühle entnommen werden durfte.
Die Pacht betrug ein Malter Korn (320 Pfund). Dies war nur möglich geworden, weil durch die Einführung der französischen Revolutionsgesetze der Mühlenbann der Feudalherrn abgeschafft worden war.
Für den Mühlenteilhaber betrug der Jahresbeitrag 1 neuen Taler. Es durfte nur für den Haushalt gemahlen werden bei Strafe von 3 Gulden, bei Lohnmalen machte man einen Unterschied, ob es sich um Eheleute oder Verwitwete handelte. Heute sind es ca. 20 Teilhaber, die den Betrieb aufrecht erhalten.

Unterhalb liegt die Untere Mühle, auch eine Bauernmühle, auf der 1 Gesellschaft gemahlen hat. Sie ist heute nicht mehr in Betrieb, sie wurde zu einem Wochenendhaus umfunktioniert und lässt derzeit die notwendige Pflege vermissen.

Im Jahre 1694 baut der Peter Caspari aus Enkirch unterhalt der Schlossmühle eine zweite, muss sich aber verpflichten, keine Mahlmühle zu betreiben.
Diese Ölmühle erwirbt der Starkenburger Sebastian Schlemmer und richtete nun mit Erlaubnis der Gemeinde Enkirch eine Mahlmühle ein. Dies führt zu einem Prozess, den Schlemmer verliert. Er muss die Mühle abreißen.
Er verkaufte die Mühle daher 10 Starkenburger Bürgern für 175 Taler, die in der neuen Mühle für ihren Eigenbedarf mahlen wollten.

Die Starkenburger bekamen sodann am 17.Juni 1723 die Erlaubnis, eine Genossenschaftsmühle zu bauen. Es ist dies die heutige Untere Mühle. Die Zahl der Genossen erhöhte sich auf 18. Sie war die erste Mühle auf genossenschaftlicher Basis in der näheren Umgegend.

An der Gabelung der Bäche im Ahringsbachtal stand eine Privatmühle, die als Erk-Mühle oder Leiermannsmühle bekannt war. von ihr sind keine Reste mehr vorhanden.

Quelle: Starkenburger Heimat- und Wanderführer