Traditionelles Mühlenfest zog  wieder viele Mühlenfreunde in ihren Bann 

Starkenburg. Jeweils jährlich an Pfingstmontag begeht die kleine Hunsrückgemeinde Starkenburg ihr traditionelles Mühlenfest. Seit Jahren wird dieses Fest im Rahmen des Deutschen Mühlentages gefeiert. 

Die Obere Starkenburger Mühle im Ahringstal

Es lockt nicht nur die Wanderer aus dem nahegelegenen Dörfern des Hunsrücks und des Moseltals an, sondern die vielen Mühlenfreunde aus der Region sind gern gesehene Gäste im idyllischen Ahringstal. Die oberschlächtige Wassermühle im Ahringstal, unweit Starkenburgs wurde im Jahre 1798 in Betrieb genommen. Seit dieser Zeit wird dieses Kulturgut von etwa 20 Anteilseignern aus Starkenburg betrieben, von denen sich zurzeit elf um den aktiven Dienst an der Mühle kümmern. Auch in diesem Jahre war der Platz an der Mühle durch Wander- und Mühlenfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung sehr gut besucht.

Die Veranstalter hatten sich einiges für den Mühlentag einfallen lassen. So wurden aus den beiden historischen Backhäusern in Starkenburg selbstgebackenes Brot verkauft, den Mahlvorgang in der Mühle demonstriert, Arbeiten am Mühlenstein wurden gezeigt und für die vielen Kinder wurden ebenfalls einige Aktivitäten geboten. Mit dem Erlös aus dem Mühlenfest, so Ortsbürgermeister Jürgen Spier, sollen die Unterhaltungskosten der bis heute funktionstüchtigen Mühle, aufgefangen werden. Das Mühlenbuch, das vom jährlich neu zu wählenden Mühlenmeister geführt wird, stammt noch aus der Erbauungszeit der Mühle und gibt interessante Einzelheiten über das Schicksal der Mühle und damit über den Alltag der Menschen, die die Mühle nutzen. Die Funktion des derzeitigen Mühlenmeisters nimmt Heinz Henn wahr. Er muss jährlich die „Mühlenrechnung„ legen, die traditionell am Dreikönigstag stattfindet und zu der alle Anteilseigner eingeladen werden müssen, da diese später von der Mühlenversammlung akzeptiert werden muss.

Obwohl sich unter den Anteilseigner in Starkenburg Ende der 1950er Jahren eine gewisse Resignation wegen der unsteten Wasserverhältnisse breit machte und erste Stimmen vom Verkauf der Mühle sprachen, war ein Verkauf der Mühle nie ein Thema. Daneben fehlte es nicht an Versuchen Außenstehender, sich in die Mühlengenossenschaft einzukaufen, um so auf eine Versteigerung hinzuwirken. Aber kein Mühlengenosse verkaufte seinen Anteil. In den Jahren 1971 und 1977 wurde am Ausgangspunkt des Mühlenbaches ein Wasserwehr eingebaut, um die Wasserzufuhr besser regulieren zu können. Damit begann ein neues Zeitalter in der Geschichte der Oberen Starkenburger Mühle. Zu dem wurde ein verzinktes Mühlrad installiert, um für den Korrosionsschutz zu sorgen. Die Mühle im Ahringstal, so Ortsbürgermeister Jürgen Spier, wird weiter von den Anteilseignern aus Starkenburg betrieben und unterhalten. Sie tun das nicht um des täglichen Brotes willen, sondern in erster Linie weil die Obere Starkenburger Mühle ein Stück Heimat darstellt und weil sie eine lange und schöne Tradition weiter pflegen wollen. Text: Khg